> Zurück

4 Tages Tour 2007

10.10.2007

Die 14. Mehrtagestour führte uns ins Montafon, Tirol, Südtirol, Veltlin und endete im Engadin. Die Bielerhöhe, das Stilfserjoch, der Gavia, der Mortirolo und die Bernina waren die Haupthindernisse in diesem Jahr.

Anreise
Am Mittwoch 15. Aug. wurden am Nachmittag die Velos und das Gepäck von 21 VelofahrerInnen und 6 BegleiterInnen in den Lifi von René Spühler verladen. Die Reise an den Startort Schruns im Montafon konnte beginnen. 3 ganz verwegene hatten schon am Morgen die 160 Km von Rafz nach Schruns mit dem Velo, bei herrlichem Wetter, in Angriff genommen. In Wil SG stiessen dann noch 2 hinzu und diese 5 Radler erreichten Zeitgleich mit dem Lifi das Hotel wo schon 2 Teilnehmer warteten, die eine 10tägige Radtour hinter sich hatten. Am Abend trafen dann die meisten Teilnehmer per Auto oder Zug am Startort ein, wo noch gemeinsam in einer Gartenwirtschaft das Nachtessen eingenommen wurde.

1. Etappe
Um 7 Uhr war Frühstück angesagt. Die letzten 5 Teilnehmer trafen kurz nach halb acht Uhr per PW in Schruns ein. So konnte pünktlich um 8.15 Uhr der Start zur 14. Tour freigegeben werden. Die Räder wurden in Bewegung gesetzt und es ging los in Richtung Silvretta Hochalpenstrasse. Nach einer relativ flachen Anfahrtsstrecke wurde es kurz nach Gortipohl rasant steiler und bei der Mautstelle standen auch erstmals die BegleiterInnen an der Strecke und feuerten uns mit Kuhglocken und Hopprufen an. Die Wetterprognosen für den Donnerstag waren ja ganz schlecht, aber wir fuhren dem Regen stets etwas voran. Auf etwa halber Höhe zum Silvretta Stausee kam dann aber der Nebel und zeitweise verlor man fast die Orientierung weil man kaum 20 Meter weit sah. Die schnelleren Bergfahrer unter uns erreichten die Passhöhe noch bei relativ guter Sicht und auch blauen Flecken am Himmel. Im Bergrestaurant auf der Bielerhöhe wurde auf die gemütlicheren Fahrer gewartet. Jetzt wurde telefonisch die Ankunftszeit im Restaurant für das Mittagessen durchgegeben. Als alle für die Abfahrt warme Kleider angezogen hatten fuhr man 10 km Talwärts bis nach Galtür in den Gampelerhof. Es hat geklappt. Pünktlich wurde ein sehr gutes Essen von sehr freundlichem Personal serviert und vom Chef wurde jedem noch ein „Stamperl“ offeriert als Kurvenwasser für die Abfahrt. Gut gemacht Paul. Mit vollem Bauch wurden dann die restlichen 40Km hinunter nach Landeck in Angriff genommen. Ab Landeck waren ca. 10 km Hauptstrasse zu bewältigen und es war sehr mühsam und auch etwas gefährlich zum fahren mit dem vielen Verkehr. Als sich dann die Strasse in alt und neu teilte war es wieder viel besser. Durch kleine Dörfer erreichte man Pfunds wo man wieder zwei Strecken wählen konnte. Einige fuhren etwas unfreiwillig die Hauptstrasse in Richtung Reschenpass zum Etappenziel. Ein paar wenige fanden die richtige Strasse nach Martina und dann über die Norbertshöhe nach Nauders, wo die Etappe nach 130 km und gut 2000 Hm zu Ende ging. Kaum waren die letzten im Hotel eingetroffen, fing es an zu schütten. Glück gehabt. Im trockenen liessen es sich aber alle bei einem „Welcome Drink“ gut gehen. Nach und nach waren die Zimmer bezogen und alle geduscht, so dass das Nachtessen eingenommen werden konnte. Obwohl am nächsten Tag eine kurze Strecke auf uns wartete war beizeiten Zimmerverlesen und die Nachtruhe eingekehrt.

2. Etappe
Am Morgen beim Frühstück war man sich nicht ganz einig über die Abfahrtszeit. Das Wetter war gut. Es regnete nicht. Dummerweise hatten ein paar Fahrer an der Reception Einblick in den PC und das Regenradarbild. Darauf war eine grosse Regenzelle sichtbar, die genau in unserer Fahrrichtung lag. Darauf wurde der Start etwas nach hinten verlegt und da ja nur etwa 62 km vor uns lagen, konnte man das machen. Irgendwann wurde es dann dem Leiter zu dumm und er gab bekannt dass der Start nun erfolge um wenigstens einen Teil der Etappe bei trockenen Strassen zu absolvieren. Kurz vor der Passhöhe am Reschen fing es an zu tröpfeln und das Feld teilte sich in zwei Teile. Die eine Gruppe fuhr trotz Regen weiter und die andere suchte ein Restaurant auf um etwas abzuwarten. Als es aufhörte zu Regnen begab sich auch die zweite Gruppe wieder auf den Weg. Schon kurz danach fing es aber wieder an zu Nieseln und als es zur Abfahrt kam, schüttete es wieder ziemlich heftig und es konnte nur langsam hinunter gefahren werden. Hinzu kam ein sehr starker Seitenwind und wir mussten die Velos schon gut im Griff haben, damit wir nicht dauernd in die Mitte der Fahrbahn getrieben wurden. Auch der Verkehr setzte uns etwas zu, da die Autos ausnahmsweise einmal schneller zu Tale fuhren als wir. Der Regen versetzte einem richtige „Nadelstiche“ im Gesicht. In Prato war dann die Abfahrt zu Ende und die Strasse begann wieder, für 25 km, in Richtung Stilfserjoch anzusteigen. Der Dauerregen macht uns mehr oder weniger zu schaffen je nachdem was man für eine Bekleidung gewählt hatte. In Trafoi angekommen war es wieder einmal Zeit um etwas Essen zu sich zu nehmen. Während dem Mittagessen setzte dann auch noch ein Gewitter ein. Zu diesem Zeitpunkt war die erste Gruppe schon auf dem Weg zur Passhöhe. Die einen kehrten doch noch in einem Restaurant ein um etwas zu Essen und auf besseres Wetter zu warten. Die anderen kraxelten weiter in Richtung Stilfserjoch und fuhren genau in die Kälte und einen kleinen Schneesturm hinein. Ganz steif vor Kälte erreichten sie das Hotel und mussten sich am Cheminee aufwärmen lassen was aber Stunden dauerte. Nach Augenzeugenberichten mussten sich die Fahrer beim Ausziehen von Helm und Regenkleidung helfen lassen, weil die Finger zu klamm und das Zittern zu gross war. Die jetzt zweite und dritte Gruppe hatte es besser getroffen, da das Wetter wieder aufklarte wie vorausgesagt und man konnte den Rest der 1855m HD bei trockenem Wetter absolvieren. Nach und nach erreichten alle das Hotel auf 2757m ü. M. Grosse Diskussionen und viele Berichte über Erlebtes waren dann ein Thema bis zum Nachtessen. Der letzte Teilnehmer stiess an diesem Abend auch noch zu uns. Andi Keller, war von zu Hause aus über Davos, Flüelapass, Ofenpass und den Umbrail ca. 220 km gefahren, eine Superleistung. Nach dem Nachtessen packte der „Pflüeger“ die Handorgel aus und Heinz Kern griff in die Saiten seiner Gitarre. Bei Gesang und gemütlichem Beisammensein waren die Strapazen des Tages schnell vergessen.

3. Etappe
Am Morgen des 3. Tages schweifte der Blick natürlich zuerst nach draussen um zu sehen, wie das Wetter war. Zur Erleichterung aller war es trocken und es schien ein schöner Tag zu werden. Bis alle bereit waren schauten die einen noch einmal den Berg hinunter, weil man jetzt sehen konnte, wo man sich gestern hinauf gequält hatte. Am Morgen zuerst einmal gut 20 km bergab zu rasen war eine ganz neue tolle Erfahrung. Die rasante Fahrt hinunter nach Bormio wurde nur durch ein paar Galerien und Tunnels etwas eingebremst. Unten angekommen wurden die warmen Kleider in den Begleitfahrzeugen verstaut und schon ging es wieder Bergan in Richtung Gaviapass. Nach einer moderaten Steigung bis Santa Caterina folgten dann recht steile Rampen und es wurde auch wieder kälter je weiter hinauf uns die Fahrräder trugen. Oben war wieder Tenuefez angesagt. Die schwierige 17 km lange Abfahrt hinunter nach Ponte di Legno konnte in Angriff genommen werden. Schmale und schlechte Strassen, ein Tunnel und der Gegenverkehr erschwerten uns die Aufgabe sehr und für einmal wurden auch die Bremsklötze wieder etwas verbraucht. Die letzten 4 km konnten wir aber wieder richtig Gas geben und es entschädigte uns für das viele Bremsen. Wie beim hinaufpedalen gibt es auch beim runterfahren schnellere und etwas weniger schnelle und so wird auch nach der Abfahrt immer wieder aufeinander gewartet und Bestandesaufnahme gemacht. Ein Begleitfahrzeug war inzwischen vorausgefahren um in einem Lokal 27 Mittagessen zu bestellen. In Temu standen sie dann auch am Strassenrand und wiesen uns den Weg zu Suppe, Teigwaren und Gemüse. Kaum sassen wir am Tisch wurde auch schon serviert. Super Arbeit, so muss es sein. Nach dem Essen ging es noch ein paar Km bergab bis zur Abzweigung nach Monno. Ab hier gab es wieder 2 Gruppen. Vier Teilnehmer fuhren weiter nach Edolo und nahmen die leichtere Steigung hinauf zum Apricapass in Angriff. Die anderen erklommen zuerst die steilen Rampen zum Mortirolopass und fuhren dann auf dem Höhenweg nach Aprica. Von Aprica hatte es dann endlich wieder eine gute Strasse hinunter nach Tirano und es wurde auch wieder richtig laufen gelassen. Nach und nach trafen alle Gruppen beim Hotel in der Gartenwirtschaft ein wo wieder diverse Runden Flüssigkeit nachgetankt werden musste, damit der Körper die 140 km und 2650m HD ohne Schaden überstand. Auch ein gutes Nachtessen gehörte dazu. Danach wurde noch einmal zu den Handorgelklängen von Fredy gesungen bis alle die nötige Bettschwere hatten um gut zu schlafen.

4. Etappe
Der letzte Tag war geprägt von einem 32 km langen Anstieg, mit sehr steilen Abschnitten und 1900m HD, hinauf zur Bernina. Bei der Abfahrt in Tirano hat es noch leicht genieselt. Doch schon nach relativ kurzer Zeit hat es wieder aufgehört und es wurde bei trockenem Wetter bis zum Schluss weitergefahren. An diesem Pass waren fast alle solo unterwegs. Die Tour hatte bei jedem Fahrer Spuren hinterlassen und so musste jeder sein eigenes Tempo fahren, um nicht in eine grössere Krise zu geraten. Alle waren glücklich und zufrieden als sie oben angekommen waren. Nun wartete noch eine lange Abfahrt auf uns. Zuerst nach Pontresina und dann vom Malojaföhn getrieben das Engadin hinab bis nach Lavin, wo die Begleitfahrzeuge und der Lifi bereits warteten, um die Gepäckstücke abzugeben bezw. die Velos wieder aufzuladen. Eine kurze Verpflegung im Restaurant musste noch sein, bevor wir die Heimreise antraten. Alle die keinen Platz in den Autos hatten, fuhren mit dem Zug nach Rafz, wo sie fast auf die Minute genau mit den Fahrzeugen ankamen. Beim Frohsinn wurde alles wieder abgeladen und im Restaurant noch einmal gemeinsam ein Nachtessen eingenommen. Die Tour war wieder ein voller Erfolg. Geprägt von tollen Leistungen und nicht minder toller Kameradschaft. Kein einziger Defekt war zu beklagen und zum Glück auch kein Sturz was schliesslich das wichtigste ist. Der Dank aller Fahrer gehört natürlich nicht zuletzt unseren 6 ständigen Begleitern Sonja, Maja, Sibylle, Fredy, Hans und René, die ihre Arbeit wiederum tadellos verrichteten. Ein ganz spezieller Dank gebührt auch unseren „Getränkesponsoren“ Hans Dünki, Röbi Spühler, sowie den beiden Restaurants „Truube“ und Frohsinn. Vielen herzlichen Dank und Prost.